Magazin: ANDERSWO
Date: November 2021
ARTIST
Chrystyna Gamerman
Pascal Mächtlen
Ronja Falkenbach
Simon Grunert
Siri Baden
Sebastian Wells
Maike Jansen
Carlotta Steinkamp
Nils Heck
Georg Barbe
EDITORIAL STAFF
Fabian Thüroff
Przemyslaw Adam Giagozidis
Jan Borreck
Max Kühl
Annabell Fenn
DESIGN
Oliver Lenz
Zehn Studierende der Studienrichtung Fotografie & Bildmedien am Fachbereich Gestaltung, FH Bielefeld, lassen die Corona-Welt für einen Augenblick stillstehen. Dabei spiegeln sich die vielfältigen Möglichkeiten des Studiengangs Gestaltung in den Arbeiten wieder. Die Ansätze sind dokumentarisch, persönlich und künstlerisch. Die Sujets machen klar, dass Anderswo nicht nur Sommer, Sonne und Meer bedeutet. Anderswo kann ganz individuell und gegensätzlich interpretiert werden. Für die Eine ist es tatsächlich das Meer, für den Anderen ist es das alte Kinderzimmer. Fernweh muss nicht immer ein anderer Kontinent bedeuten – Fernweh kann die Sehnsucht nach einem Fleck auf der Erde beschreiben, der uns in diesem Augenblick fern erscheint. Ob Pauschalurlaub, Städtetrip, Kreuzfahrt, Bildungsreise oder Abenteuer-Trekking: All das ist seit der COVID19-Pandemie nicht möglich. Dabei sind gerade diese Unternehmungen für unsere heutige Hochleistungsgesellschaft eine Möglichkeit zur Flucht. Raus aus dem Alltagsstress – rein ins Paradies.
Wir alle kennen diese Gefühle: Anderswo sein, etwas anderes erleben, jemand anderes sein, sich an Anderem ergötzen. Dabei stellen sich aber auch Fragen nach unserem Blick. Geschichtlich ist die Fotografie eng mit der Betrachtung des »Anderen« verknüpft. Eine Betrachtung, in welcher sich immer wieder auch gewisse Machtgefüge widerspiegeln. Wie können wir selbstreflektiert und verantwortungsbewußt unser persönliches Fernweh stillen?
(Przemyslaw Adam Giagozidis und Fabian Thüroff)
Die Auswahl der Arbeiten erfolgte durch ein Redaktionsteam von Studierenden. Die Freiheit bestand, aus der am Fachbereich gelebten Vielfalt der Fotografie einen persönlich sinnvollen Ausschnitt zu wählen. Ein Katalog des Lehrangebots an der FH Bielefeld ist dabei nicht entstanden. Vielmehr ging es darum, Editieren und Publizieren als eigenständigen und in der Verantwortung stehenden Prozess zu erleben. Und mit Vertrauen, Freiraum und Unterstützung die Auseinandersetzung mit fremden und vertrauten Bildsprachen und -Inhalten zu erforschen.
(Prof. Katharina Bosse)